14.05.2014

Interview mit den WAS Geschäftsführern Daniel Gotthardt und Andreas Ploeger

Der Sonderfahrzeughersteller WAS aus Wietmarschen, Niedersachsen, tritt zur Rettmobil in Fulda mit einem neuen Logo und überarbeiteten Erscheinungsbild auf. Ein frischer Messestand, auf dem neben den ausgestellten Fahrzeugen große Zahlen optischer Blickfang sind. Zentriert in der Mitte der hinteren Standwand prangt ein neues Logo mit einem Slogan „Making vehicles special“. Was es damit auf sich hat, erläutern die beiden Geschäftsführer Daniel Gotthardt und Andreas Ploeger in einem Gespräch:

Ein neues Logo, ein neuer Slogan, was hat sich bei WAS getan, meine Herren?

Gotthardt: Im Hinblick auf die sich immer stärker entwickelnde Internationalisierung und die Veränderungen im Gesundheitswesen haben wir zu Beginn des letzten Jahres einen komplexen Prozess im Hause angestoßen: Wir wollten uns eine Positionierung geben, die uns strategisch in die kommenden Jahre und Jahrzehnte führt. Dafür haben wir vieles hinterfragt und uns neue Ziele gesetzt. Die kommunikativen Veränderungen sehen Sie jetzt erstmals auf der Rettmobil. Intern haben wir sie bereits im vierten Quartal 2013 eingeführt.

Ploeger: Mit dem neuen Auftritt wollen wir WAS langfristig zu einer Marke machen, die klassisch Markenwerte lebt und die in den Fahrzeugen und in der Art und Weise, wie wir Fahrzeuge bauen, zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig haben wir definiert, was uns hier in Wietmarschen ausmacht und unsere Stärken auf den Punkt bringt: Wir machen Fahrzeuge ganz besonders, auf Englisch: Making vehicles special. Durch unser Know-how, durch unsere Erfahrung, durch unsere Dienstleistungen und vielerei mehr. Die Geschichte unserer Innovationen zeigt ja bereits, dass wir weiter denken und damit auch Anstöße in die Branche geben.

Warum ein neues Logo?

Gotthardt: Wir wollten in unserem gesamten Erscheinungsbild ruhiger und klarer werden. Dazu gehört auch die Basis, das neue Logo. Damit haben wir nun ein Zeichen, das uns in der täglichen, praktischen Anwendung größtmögliche Flexibilität garantiert. Gleichzeitig ist es ein Zeichen, das zum Markenzeichen für unsere Arbeit und unsere Produkte wird: Wir fertigen besondere Fahrzeuge Marke WAS. Diese Positionierung soll uns auch helfen, neue Zielgruppen zu gewinnen.

Von welchen Zielgruppen sprechen Sie?

Gotthardt: Wir wollen im In- und Ausland als der Hersteller von besonderen Fahrzeugen identifiziert werden. Und nicht nur einer Anwendung wie beispielsweise Rettungsfahrzeugen und Feuerwehrfahrzeugen zuzuordnen sein. Die Zahlen im Hause sprechen eine eindeutige Sprache: Fast die Hälfte unserer Produktion geht in die Fertigung von ganz besonderen Fahrzeugen für Behörden verschiedenster Aufgabenbereiche, für Feuerwehren, Katastrophenschutz und für viele andere mehr. Der Anteil an Ambulanz- und Rettungsfahrzeugen ist seit Jahren steigend, aber wir sind einem harten Preiswettbewerb ausgesetzt. Dennoch ist es unser vorrangiges Ziel, zusätzlich neue Zielgruppen zu erschließen um Synergieeffekte der gesamten Produktpalette zugutekommen zu lassen. Vor diesem Hintergrund müssen wir als kompetenter Hersteller besonderer Fahrzeuge erkennbar sein und uns positionieren. In dieser Strategie sehen wir noch weiteres Wachstumspotential.

Ploeger: Ein weiterer Aspekt ist natürlich unsere Spezialität, für die wir seit Beginn des Unternehmens bekannt sind: Wir haben über 27 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und in der Fertigung von ganz besonderen Fahrzeugen. Als Sonderfahrzeugbauer haben wir als Manufaktur begonnen, nur dass man diesen Ausdruck damals noch nicht so verwendete. Heute noch entsteht jedes Fahrzeug bei uns in der Manufakturfertigung. Auch wenn es um Serien geht. Unsere Herangehensweise und unser Denken ist immer „Auflage 1“. Wenn Kunden, wie es eben häufiger passiert, ein zweites, drittes oder 100 Fahrzeuge in der gleichen Bauart von uns fordern, können wir das. Für die WAS ist „Auflage 1“ und Serienfertigung kein Widerspruch. Im Gegenteil: Das ist unser großer Vorteil!

Sie platzieren große Zahlen auf dem Messestand. Was hat es damit auf sich?

Gotthardt: Die Zahlen sind Eye-Catcher und sollen unsere Besucher zum Gespräch anregen. Hinter jeder Zahl steckt eine Geschichte, die Fakten über das Unternehmen WAS erzählt. Zum Beispiel über die Anzahl der Mitarbeiter in unserer Unternehmenszentrale in Wietmarschen. Oder dass wir allein 2013 über 2000 Wartungen an Ambulanzfahrzeugen und deren technischen Ausstattungen durchgeführt haben. Oder dass unsere Kofferfahrzeuge mit 4,6 to Gesamtgewicht mit zu den leichtesten auf Deutschlands Straßen zählen. Die Rettmobil 2014 ist der Ort, an dem wir unsere Kunden und Neukunden mit Fakten überzeugen, aber auch überraschen wollen.

Rettmobil 2014: Was hat die WAS Neues zu bieten?

Ploeger: Wir haben uns dem Thema Stress für Retter und Patienten zugewandt und Lösungen entwickelt, die wir erstmals auf der Rettmobil vorstellen. Es ist bekannt, dass Patienten im Innenraum eines RTW mehreren Stressfaktoren ausgesetzt sind: Zum einen ist es der Transport des Patienten in den Innenraum, der vom Umgang der Retter mit der Fahrtrage und ihrer Befestigung auf dem Ambulanztisch bestimmt wird. Um die Retter zu entlasten, haben wir eine Einzugshilfe entwickelt, die jede Fahrtrage aller gängigen Hersteller ruck- und erschütterungsfrei auf den Ambulanztisch zieht. Für das Rettungspersonal entfällt somit das Hochschieben auf den Ambulanztisch. Per Softsteuerung wird die Trage sanft und stressfrei für den Patienten in die Ambulanz gezogen und gesichert. Das System trägt den Namen WAS Multi-Load Assist. Eine weitere Neuerung ist die elektromechanische Zuziehhilfe für alle Türen eines WAS Kofferaufbaus. WAS Door Assist zieht die Türen in die Dichtungen, geräuscharm und vibrationsfrei. Das bisherige Türenzuschlagen gehört der Vergangenheit an. Auch das ist ein Beispiel für die stressfreiere Zone Patienteninnenraum.

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